Vegan & Glutenfrei – wann es Sinn macht und wann nicht!

Lesedauer: ca. 13 Minuten

Vegan & Glutenfrei – wann es Sinn macht und wann nicht!

Du leidest wie Verena unter Hautproblemen wie beispielsweise Akne? Verdauungsprobleme stehen bei dir an der Tagesordnung? Schon einmal darüber nachgedacht, ob du vielleicht Gluten ab sofort aus deinem Ernährungsplan streichen solltest?

Bis vor ein paar Monaten hätte Verena von @dreadsandplants nie gedacht, dass sie irgendwann mal vegan werden würde. Noch weniger, dass sie sogar mal vegan und glutenfrei essen wird. Warum sie das macht? Oder wie ihre Eltern gerne sagen „Was hast du denn jetzt wieder für Hirngespinste?“ Ganz einfach! Sie hat gemerkt, dass es ihr persönlich damit besser geht und es gar nicht so schwierig ist wie gedacht!

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Erfahre in diesem Artikel, was Gluten eigentlich ist, welche Symptome man hat, wenn man kein Gluten verträgt, wie du dich am besten glutenfrei ernährst und erhalte glutenfreie Rezepte. PLUS: Wie Verena es geschafft hat Haut- und Verdauungsprobleme loszuwerden!


Warum Christian Wenzel, genau wie Verena, kein Gluten mehr isst:

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Inhaltsverzeichnis:
Meine Vorgeschichte: Hautprobleme, Akne, Bauchschmerzen

1. Gluten – Was ist das überhaupt?
2. Der Unterschied: Urweizen vs. Hochleistungsweizen
3. Krank durch Gluten? Hat das jetzt wirklich jeder?
4. Meine Zwischenbilanz – oder auch: Sei schlauer als ich!
5. Mehle – Tauche ein in die Vielfalt der glutenfreien Mehl Welt!
6. Meine drei Lieblings-glutenfreie Rezepte

Meine Vorgeschichte: Hautprobleme, Akne, Bauchschmerzen

Mit meiner Umstellung auf eine vegane Ernährungsweise bin ich davon ausgegangen, dass meine Akne nach und nach verschwinden wird. Ebenso wie meine Verdauungsbeschwerden, Blähbauch, Bauchschmerzen etc.- eben das volle Programm. Herzlichen Glückwunsch dazu. Es war kein Geheimnis mehr für mich, dass Milchprodukte durch Wachstumshormone und weiteren Inhaltsstoffen Akne fördernd sein können. Ich vermutete, dass durch das Weglassen der wenigen Milchprodukte die ich noch aß (Quark und Harzer Käse), sich meine Akne und meine Verdauungsbeschwerden endlich verabschieden würden. Nach fast 8 Jahren rumplagen mit unreiner Haut wäre das ja auch mal zu wünschen oder?

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Verena vor ihrer Ernährungsumstellung

Tja Pustekuchen bzw. Streuselkuchen! Es veränderte sich genau: null Komma null! Zu meinem Bedauern! Viele berichteten von einer babyglatten Haut, nachdem sie sich vegan ernährten.
Meine Haut mitten in der Pubertät als Allesesser (ca. 15 Jahre)

„Was zum Henker hab ich falsch gemacht?“

Nach ein bisschen rum surfen auf YouTube stieß ich auf ein Video von „Vegan mit Rohe Energie“ mit Dr. Petra Bracht über Gluten. Wenig später entdeckte ich dann ein Video von „Vegception by Julian Trahe“, der seine Akne durch das Weglassen von Gluten besiegte!

Interessant oder?
Beide Videos beeindruckten mich ziemlich, so dass ich mich noch mehr darüber informierte. So stand der Entschluss vor 2 Wochen fest. Ich werde mich nun glutenfrei ernähren.

„Schlimmer kann es schließlich nicht mehr werden.

Was ich in der Zeit bereits neu dazu gelernt habe, könnt ihr nun lesen.

1. Gluten – Was ist das überhaupt?

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Das Wort „Gluten“ hat mittlerweile jeder schon mal gehört. Du gehörst bestimmt ebenso dazu. Bevor ich mich mit Gluten auseinandergesetzt habe, wusste ich nur es hat irgendwas mit Getreide zu tun. Manche vertragen das nicht. Ist wohl irgendwie in Weizen und Co. enthalten. Das war es schon. Fertig aus!

Das Allererste was ich gelernt habe, ist witziger Weise wie ich Gluten richtig ausspreche! Überall höre ich es anders. „Glutn“ oder „Klutehn“ hast auch du bestimmt schon einmal gehört. Das Wort selbst kommt übrigens aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie „Leim“. Dabei wird die zweite Silbe- sprich das „e“ und nicht das „u“ aus der ersten Silbe betont.

“Nun zurück zum Wesentlichen: Gluten ist ein natürliches Eiweiß und kommt in verschiedenen Getreidesorten vor.”

Es hat besondere Eigenschaften bei der Herstellung von Teigen, weswegen es besonders unter „Klebereiweiß“ bekannt ist. Vielleicht hast du dieses Wort schon mal gehört. Der Name kommt daher, dass Gluten den Teig zusammen hält bzw. „verklebt“. Dadurch bekommt Brot beispielsweise seine lockere Struktur und zerfällt nicht. Würde es fehlen wären einige Gebäcke wie beispielsweise Kuchen oder Brot staubtrocken. Zudem würdest du dir ganz schön die Zähne daran ausbeißen.

der komplette athlet christian wenzel

Was enthält denn alles Gluten?

So enthalten beispielsweise Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Grünkern und Emmer Gluten. Logischerweise geht durch die Weiterverarbeitung dieser Getreidesorten nicht einfach das Gluten verloren. Gluten versteckt sich in bestimmten Lebensmitteln- sogar in welchen, in denen ich sie nie vermutet hätte! Und du bestimmt auch nicht könnte ich wetten! In Ketchup oder Pommes versteckt sich beispielsweise Gluten. Ich war ganz verblüfft, als ich in meinem veganen Käse auf einmal Mehl entdeckte. Es war zwar glutenfreies, aber ich hätte auch Pech haben können! Seitdem lese ich mir die Inhaltsstoffe von verarbeiteten Produkten noch sorgfältiger durch.

Wenn du es ein bisschen genauer wissen willst und dich nicht mit der Aussage:

„Gluten ist ein Klebereiweiß und wichtig für das Backen“

zufrieden gibst, hier mal eine wissenschaftlichere Version. Hoffentlich bekomme ich den ganzen Inhalt jetzt noch zusammen. Also legen wir mal los:

Grundsätzlich enthält Getreide zwischen 7% und 15% Eiweiß. In dem Getreideeiweiß stecken sogenannte Albumine, Globuline und eben Gluten. Der Unterschied zwischen Albuminen, Globulinen und Gluten ist zunächst einmal ihr Ort im Getreidekern. Die Albumine und Globuline sitzen direkt unter der Schale und sind meist harmlos.

“Das Gluten hingegen sitzt mehr im Inneren des Kerns und kann Auslöser für eine ganze Reihe von Krankheiten sein (siehe Punkt 3 & 4).”

Gluten enthält Prolamine, die oft die Übeltäter bei gesundheitlichen Beschwerden sind. Jede Getreideart enthält eine etwas andere Form davon: z.B. „Gliadin“ beim Weizen oder „Secalin“ beim Roggen. Was ich ganz interessant fand ist, dass die Schädlichkeit von Hafer (dort ist so genanntes Avenin enthalten) umstritten ist. Es wird vermutet, dass gesundheitliche Beschwerden nicht direkt vom Hafer kommen, sondern eher von Verunreinigungen anderer Getreide (also „Glutenverunreinigungen“).

2. Der kleine aber feine Unterschied – Urweizen vs. Hochleistungsweizen

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Was für mich immer sehr verwirrend war, ist unter anderem warum Gluten erst seit kurzem so gesundheitsschädlich sein soll. Ich meine früher als meine Oma noch jung war, haben die Menschen schließlich auch ganz normal glutenhaltiges Getreide gegessen. Alle waren anscheinend gesund und glücklich.

Jetzt mach dich mal auf was gefasst! Ich werde dich in der Zeit zurückbeamen- so ca. 10.000 Jahre. Zu dieser Zeit begannen unsere Vorfahren aus Wildgras an die 25.000 Weizenarten zu züchten. Alles begann mit dem „Urweizen oder auch „Einkorn“. Bereits 3000 vor Christus wurde Brot aus Emmer – der dann folgenden Kreuzung – hergestellt.

Durch immer weitere Kreuzungen entstand irgendwann der erste Weichweizen, der sich schon viel besser verarbeiten ließ. Hier lässt sich schon erkennen was die folgenden Jahre passieren wird. Es wird immer wieder munter weiter gekreuzt und verarbeitet.

„Kein Wunder, dass der heutige Weizen auch kaum noch etwas mit dem Urweizen zu tun hat!“

So wird vermutet, dass sich mit den Züchtungen die Gluten-Gene und der Gluten-Gehalt mit veränderten. So könnte dies der Auslöser für die starke Zunahme der Unverträglichkeit gegenüber Gluten sein. Ich finde das äußert plausibel, denn spannenderweise verfünffachte sich zwischen 1950 und 2005 die Zahl der Menschen mit Zöliakie (keine Panik erkläre ich alles im nächsten Kapitel)! Genau in diesem Zeitraum kam auch der Hochleistungsweizen auf den Markt. Die Anfrage daraus wuchs immer mehr. Seit diesem Zeitpunkt konsumieren wir noch mehr Weizen als vorher. Ich frage mich, ob der Weizen nun doch 1-mal zu oft gekreuzt wurde?

Müssen jetzt einige Menschen „den Preis dafür bezahlen“?

Die Ärzte Davis und Perlmutter gehen sogar durch ihre Forschungen davon aus, dass der hohe Weizenkonsum durch das Gluten appetitanregend sei. So könnte dies der entscheidende Auslöser für viele Menschen mit Übergewicht sein. Zudem soll auch die Denk- und Gedächtnisleistung beeinträchtigt werden. Dr. Petra Bracht, die ich vorhin bereits einmal erwähnt habe, berichtet, dass sie bei ihren Patienten ähnliche Beobachtungen gemacht hat. Nach einem vollständigen Glutenverzicht waren die Beschwerden wie weggeblasen!

3. Krank durch Gluten? – Schöne Scheiße!

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Zöliakie und Konsorten

Ich habe es bereits vorher mehrmals angedeutet. Gluten macht krank. (Siehe die bereits genannten Beispiele) Momentan macht es aus meiner Sicht den Eindruck, jeder zweite würde durch Gluten krank. Oder zumindest vermutet er eine Unverträglichkeit.
Ich dachte das ebenso mal:

„Ich vertrage einfach kein Gluten“

Aber da gibt es einiges mehr zu wissen. Es gibt kein entweder verträgst du Gluten oder eben nicht!

Was meinem Empfinden nach viele noch nie gehört haben ist, dass Gluten quasi auf verschiedene Art und Weise nicht vertragen werden kann.

Anders gesagt: Es gibt verschiedene Krankheitsbilder, die da wären:

  • Zöliakie
  • Gluten-Sensitivität
  • Weizenunverträglichkeit

Ich fand diese ganzen Begriffe so verwirrend, weil sie anscheinend aus Lust und Laune irgendwie verwendet werden, aber es scheint so, als kennen die wenigsten Menschen überhaupt den Unterschied. Ich werde mal versuchen diesen Unterschied deutlich zu machen.
Halt nein doch nicht! Erstmal die Gemeinsamkeiten. So habe ich es auch besser verstehen können.

Sowohl bei der Zöliakie als auch bei der Gluten-Sensitivität wird die Aufnahme des Glutens auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlicher Ausprägung nicht vertragen.

Doch was genau ist jetzt der Unterschied?

Beginnen wir direkt mal mit dem schwierigen Wort: Zöliakie. Das ist eine Glutenunverträglichkeit, die auf einer chronischen Erkrankung der Dünndarmschleimhaut als Reaktion auf eine Überempfindlichkeit gegen Gluten basiert. Dadurch entzündet sich die Darmschleimhaut und bestimmte Zellen, deren Name ich mir nie merken konnte, werden zerstört. Das hat zur Folge, dass Nährstoffe super schlecht aufgenommen werden können. Zudem verbleiben sie größtenteils unverdaut im Darm.
Schöne Scheiße! Im wahrsten Sinne des Wortes!

“Wenn du unter Zöliakie leiden solltest wird es dich ein Leben lang begleiten.”

Du kannst auch gar kein Gluten mehr konsumieren. Das liegt daran, dass es leider nur symptomatisch behandelt werden kann und nicht „an der Wurzel des Problems“.

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Viele Menschen leiden an starken Bauchschmerzen

Es ist zum Teil erblich. Oder anders formuliert: Leiden deine Eltern oder Verwandten darunter, hast du eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, ebenso unter dieser Krankheit zu leiden. Zöliakie ist eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung. Die Diagnose kann relativ sicher gestellt werden, da die Beschwerden recht eindeutig sind: z.B. Durchfall, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Akneähnlicher Haut, Migräne, Taubheitsgefühle, Gelenkschmerzen und Nährstoffmangel. Sogar Depressionen und Angststörungen können dadurch entstehen!

In Deutschland leiden ca. 0,28% – 0,5% der Menschen an Zöliakie.

Zu meinem Erstaunen längst nicht so viele als ich dachte. Europaweit wurde 1% der Bevölkerung mit Zöliakie diagnostiziert.

Viel häufiger scheint es jedoch Glutensensitivität zu geben. Laut der National Foundation of Celiac Awareness etwa 6 Prozent der Weltbevölkerung.

Allerdings musst du hier etwas im Hinterkopf behalten. Hierzu wurde noch sehr wenig geforscht und außerdem kann Glutensensitivität schwierig festgestellt werden. Warum das denn? Werde ich dir gleich alles in Ruhe erklären. Heiliger Bimbam! Ich will lieber gar nicht wissen wie hoch die Dunkelziffer der Betroffenen ist.

Bei der Glutensensitivität hast du leider keine eindeutigen Beschwerden. Zwar äußern sich mitunter auch die Beschwerden einer Zöliakie: Kopfschmerzen, Migräne, Schlafstörungen, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Muskelschmerzen, Depression, Akne, Übergewicht, ADHS usw. Die Symptome machen sich leider nicht direkt nach der Nahrungsaufnahme bemerkbar. Sie können auch erst Tage später auftreten. Das wäre Problem Nummer 1.

Das nächste Problem ist, dass bei der allgemeinen Diagnose wie du auf Gluten reagieren könntest, nur nach zwei bestimmten Stoffen gesucht wird. Allerdings reagieren viele Menschen auf andere schädliche Stoffe des Glutens. So kann es passieren, dass dein Test auf eine Zöliakie negativ ausfällt. Trotzdem könntest du „nur“ eine Glutensensitivität haben.

Interessant hierbei ist auch der Fakt, dass ca. 62% der deutschen Bevölkerung Symptome aufweisen, die mit einer Zöliakie in Verbindung gebracht werden.

“Ich habe gelesen, dass viele Patienten einfach mit der Beschwerde „Reizdarm“ nach Hause geschickt werden.”

Sollte dir oder einem Bekannten dies also schon mal passiert sein, dann läuten jetzt hoffentlich alle Alarmglocken! Hierbei halte ich es für sinnvoll, einfach mal eine glutenfreie Ernährung auszuprobieren. Nach und nach kannst du wieder verschiedene glutenhaltige Lebensmittel einführen (z.B. zuerst nur Dinkel, dann Weizen usw.). Je nachdem was passiert, wirst du nach ein paar Wochen bestimmt eine Veränderung merken. Vielleicht bist du nicht mehr so müde oder bekommst eine bessere Haut. Schon nach wenigen Tagen bemerkte ich beispielsweise, dass mein Bauchgrimmen weniger wurde bis es ganz verschwand.

Mein Bauch und ich wurden wieder Freunde.

Nennenswert zu erwähnen ist zudem die Weizenunverträglichkeit. Der Name sagt schon eine ganze Menge aus. Hierbei wird Weizen nicht vertragen. Wir erinnern uns by the way:

Es ist eigentlich nicht das ganze Weizenkorn, sondern schädliche Stoffe im Getreideeiweiß!”

Die Weizenunverträglichkeit ist wohl die bekannteste unter den Getreideunverträglichkeiten.

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Verena nach glutenfreier Ernährung

Im Unterschied zur Zöliakie ist es keine Autoimmunerkrankung und im Vergleich zur Glutensensitivität richtet sich die Unverträglichkeit eben nur auf Weizen.
Bei der Glutensensitivität kannst du auf mehrere Getreidearten mehr oder weniger stark reagieren. Eine Weizenunverträglichkeit kann sich von Getreide zu Getreide wie auch von Person zu Person unterschiedlich äußern. Wenn du dies beim Arzt testest wird mit Hilfe einer Provokation gearbeitet. Deine Haut wird den Allergenen ausgesetzt, damit dein Arzt schauen kann wie stark und auf welche Art sich die Weizenunverträglichkeit äußert.

Besonders spannend finde ich, dass sich eine Weizenunverträglichkeit vor allem an der Haut äußert.

Zudem ebenso an den Bronchien und dem Darm. Heißt konkret, dass einige Menschen dann z.B. unter Neurodermitis, Asthma oder Verdauungsbeschwerden leiden. Dazu kommen z.B. noch Rötungen auf der Haut (die ich nur allzu gut kenne). Zudem Quaddeln und Schwellungen, Ekzeme (kommt mir auch bekannt vor), Juckreiz, Übelkeit, Herzrasen und langanhaltende Müdigkeit. Leider kann auch die Weizenunverträglichkeit nicht mit Medikamenten geheilt werden, sondern es muss komplett auf Weizen verzichtet werden.

Solltest du dies ausprobieren, befindest du dich also auf einer Art „Weizendiät“.”

Eine strikte Vermeidung ist auch sinnvoll, da du dir nur so wirklich sicher sein kannst, ob es eine Weizenunverträglichkeit ist. Es könnte schließlich auch sein, dass du eine Roggenunverträglichkeit hast. Dann ist der Weizenverzicht ziemlich sinnlos. Puh da muss ich selber noch einiges ausprobieren bis ich mir sicher sein kann, was es genau ist, auf das ich reagiere.

4. Meine Zwischenbilanz- oder auch: sei schlauer als ich!

Positiv ist, dass ich innerhalb der zweieinhalb Wochen wirklich eine Veränderung an meiner Haut sehen konnte.

“Zudem machte mir der Kraftsport morgens viel mehr Spaß, weil ich nicht ewig vorher auf der Toilette verbringen musste.”

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Verena konnte endlich wieder unbefangen Sport machen

Allerding halte ich es im Nachhinein für sinnvoller zuerst zum Arzt zu gehen.
Es könnte schließlich immer noch sein, dass ich auf etwas ganz anderes anspringe (was ich allerdings nicht glaube). Dann wäre der ganze „Aufwand“ mit „glutenfrei“ ziemlich umsonst gewesen. Einfach so auf komplett glutenfrei umzusteigen, ist also leider keine so schlaue Idee von mir gewesen! Wer kennt den Spruch: „im Nachhinein ist man immer schlauer“? Ja, der passt gerade da! Schande über mich! Ich war bis jetzt leider noch nicht beim Arzt und habe mich noch nicht auf Zöliakie, Glutensensitivität und Weizenunverträglichkeit (bzw. einer anderen Getreideunverträglichkeit) testen lassen. Diesbezüglich bin ich wohl leider ein eher schlechtes Vorbild.

Du hast aber die Möglichkeit besser als ich zu sein.

Mal sehen was mein Arzt mir diagnostiziert. Ich hoffe sehr, dass ich keine Zöliakie habe, da eine strikte glutenfreie Diät das ganze Leben lang bis zum jetzigen Zeitpunkt leider die einzige Behandlungsmethode ist. 100 Punkte, wenn du bemerkt hast, dass ich das schon mal gesagt habe! Sollte ich Glück haben und keine Zöliakie haben, werde ich weiterhin wenig Gluten essen.

Als ich mir die ganzen Symptome von Glutensensitivität/ Weizenunverträglichkeit durchlas und dies mit mir verglich, war ich mir nach und nach immer sicherer: „Eines von beiden muss es doch sein!“.

“Zum Glück kann eine glutenfreie Ernährung nach 1 bis 2 Jahren dazu führen, dass die Glutensensitivität verschwindet.”

Wobei hier noch umstritten ist, ob wirklich eine komplett glutenfreie Ernährung notwendig ist.
Am besten davonkommen würde ich allerdings immer noch mit einer Weizenunverträglichkeit, weil ich hier einfach nur auf Weizen verzichten müsste. Wer hätte das gedacht? Ich bin mal gespannt, welche Diagnose mein Arzt stellt. Wenn er mir allerdings was anderes erzählt, wird meine Suche wohl weitergehen müssen. Ich werde jetzt zudem einiges im Hinterkopf behalten. Vielleicht werde ich einfach mit der Diagnose „Reizdarm“ nach Hause geschickt- wer weiß! Bis dahin werde ich aber noch genau austesten was ich besser vertrage und was nicht. Ich meine, wenn ich schon mal mit dem ganzen angefangen habe, dann ziehe ich es auch durch!

Allerdings kannst du einiges anders machen als ich! Z.B. eine ganze Menge sparen! Inwiefern sparen? Naja, nehmen wir mal an, du würdest zuerst zum Arzt gehen. Der teilt dir mit:

„Glückwunsch! Du hast gar keine Reaktion auf irgendein Getreide.“

(Vielleicht eine andere Unverträglichkeit, aber das lassen wir jetzt mal weg) Dann bräuchtest du niemals glutenfreie Produkte kaufen, die teurer sind als die glutenhaltigen. Das freut sicherlich nicht nur dich, sondern auch deinen Geldbeutel.

Nach meinem strikten Verzicht auf jegliches Gluten werde ich zuerst wieder Weizen in meinen Ernährungsplan einführen. Mal schauen was alles passiert. So wird das dann nach und nach weiter gemacht. Klingt nach ziemlich viel Arbeit, aber das ist es mir wert! Ich habe so gar keine Lust mehr auf Pickel, Ekzeme und Verdauungsbeschwerden. Wenn ich endlich weiß was es ist, springe ich vor Freude in die Luft! Das kannst du übrigens gerne auf meinem Instagram Account mitverfolgen.

5. Mehle- Tauche ein in die Vielfalt der glutenfreien Mehl Welt!

Aber nun genug zu „Du kannst dies und das nicht essen“. Was gibt es denn z.B. für Ersatzmehle bzw. welche sind glutenfrei? Dann wirf mal einen Blick nach unten! Da siehst du einige. Wenn du ein solches Mehl verwenden solltest, beachte bitte, dass
du beim Backen mit glutenfreiem Mehl verschiedene Mehle benutzt!
So gelingt der Teig am besten. Hätte ich das mal vorher gewusst, hätte ich beim ersten Versuch glutenfreie Waffeln zu machen wohl kein bröseliger Teig rausbekommen.
Am besten du nimmst 2 Teile glutenfreie Mehle und 1 Teil Stärkemehl. Wenn du dies berücksichtigst, kannst du jedes Rezept von dir „glutenisieren“.

In manchen Fällen funktioniert das allerdings auch anders. Ich würde aber lieber auf Nummer sicher gehen und diesen Tipp berücksichtigen. Es gibt allerdings auch schon fertig hergestellte glutenfreie Mischmehle, die extra für das Backen gedacht sind. Die gibt es z.B. im Bioladen von Bauckhof oder im Tegut. Du kannst auch einfach fertig gebackenes glutenfreies Brot und co. nehmen. Wenn’s nach mir ginge würde ich lieber backen. Macht doch viel mehr Spaß.

Ich habe mich natürlich noch längst nicht durch alle Mehlsorten durchprobiert. Das hätte ich tun können, aber ich glaube dann würde ich nur noch durch die Gegend rollen. Hätte ganz schön was zu tun. Am besten finde ich Kokosmehl und Kürbiskernmehl. Das Kürbiskernmehl riecht einfach so lecker und hat dazu noch einen 60% hohen Proteinanteil! Quasi Proteinpulver! Lass dich nicht von der grünen Farbe abschrecken! Es sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber es schmeckt einfach himmlisch! Vollkornreismehl habe ich für Pancakes ausprobiert. Das Rezept wirst du im nächsten Kapitel sehen.

GLUTENFREIE VOLLKORNMEHLE

  • Amaranth Mehl
  • Braunes Reismehl / Vollkornreismehl
  • Buchweizenmehl
  • Chia Mehl
  • Hafermehl (aber NUR zertifiziert glutenfreies!)
  • Hirse Mehl
  • Leinsamenmehl
  • Maismehl
  • Milomehl (Sorghum Mehl)
  • Montina Mehl
  • Quinoa Mehl
  • Sorghummehl (Milomehl)
  • Teffmehl

GLUTENFREIE WEISSE MEHLE

  • Weißes Reismehl
  • Klebreismehl / Süßes Reismehl
  • Süßkartoffel Mehl

GLUTENFREIE STÄRKEMEHLE

  • Kartoffelmehl / Kartoffelstärke
  • Maisstärke / Speisestärke
  • Pfeilwurzelmehl / Maranta Mehl
  • Tapiokamehl / Tapiokastärke

NUSSMEHLE

  • Kokosmehl
  • Kürbiskernmehl
  • Mandelmehl
  • Kastanienmehl
  • Haselnussmehl
  • Walnussmehl
  • Pekannuss-Mehl
  • Cashewnuss-Mehl
  • Pistazien-Mehl
  • Macadamianuss-Mehl

BOHNEN MEHLE

  • Kichererbsenmehl
  • Sojamehl
  • Bohnenmehl (meist Mischung aus mehreren Bohnenmehlen)

Du kannst daraus Kuchen, Muffins, Brot, Waffeln, Pancakes und sogar Nudeln machen. Wobei ich ja zugeben muss, dass mir Nudeln selber herzustellen einfach zu anstrengend ist. Du musst jetzt nicht einfach dein Leben lang auf Nudeln verzichten. Um Gottes willen! Wie wäre es denn, wenn du z.B. anstatt Weizennudeln:

  • (Vollkorn-)Reis
  • glutenfreie Nudeln
  • Rote Linsennudeln
  • Erbsennudeln
  • Reisnudeln
  • Maisnudeln

ausprobierst?

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Die glutenfreien Nudeln sind leider etwas teurer und ich habe sie bis jetzt auch nur im Drogeriemarkt oder Bioladen entdeckt. Wobei…was rede ich da? Die roten Linsennudeln gab es schon mal im Discounter. Kosten 1,79€.

6. Meine Lieblings-vegan gleich glutenfrei Rezepte

Vegane Pancakes

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Zutaten:

  • 75 g Vollkornreismehl (z.B. von Bauckhof)
  • 25 g Proteinpulver (Reisprotein Schoko-Zimt)
  • 30 g Erythrit
  • 1 Teelöffel Backpulver
  • 1 Esslöffel Apfelmark
  • 100 ml Mandelmilch
  • 20 ml Mineralwasser
  • 5-10 g Kokosöl
  • Topping: Obst deiner Wahl, Apfelmark, Erdnussmus, Kokossplitter….

Tipp: Wenn du kein Proteinpulver hast, kannst du auch einfach 100 g des Vollkornreismehls verwenden.

Zubereitung:
Die trockenen Zutaten abwiegen und miteinander vermengen. Dann das Apfelmark, die Mandelmilch, das Mineralwasser und das Kokosöl hinzugeben. Dies alles umrühren und etwas zusätzliches Öl in der Panne erhitzen. Einen Klecks des Teiges in die Panne geben und von beiden Seiten goldbraun backen lassen. Achte darauf, dass der Teig wirklich durch ist, damit beim umdrehen nichts schief geht. Das ganze esse ich gerne mit Obst meiner Wahl und Erdnussmus.


Hirseporridge

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Zutaten:

  • 100 g Hirseflocken (z.B. von Alnatura)
  • 15 g Leinsamen
  • 30 g Proteinpulver (Reisprotein Schoko-Zimt)
  • 1 Banane
  • 300 ml Mandelmilch
  • 100 ml Wasser
  • Topping: Obst deiner Wahl, Apfelmark, Erdnussmus …

Tipp: Du kannst statt dem Proteinpulver auch einfach mehr Hirseflocken oder Leinsamen nehmen.

Zubereitung:
Wiege zuerst die trockenen Zutaten ab und gib diese in einen Topf. Dann vermischst du die abgewogene Mandelmilch mit dem Wasser und gießt sie über die trockenen Zutaten. Kurz verrühren und den Topf bei mittlerer Hitze auf die Herdplatte stellen. In der Zwischenzeit kannst du die Banane schälen und mit einer Gabel zerdrücken. Die Banane mit in das Porridge geben. Köcheln lassen und immer wieder umrühren, damit nichts anbrennt. Je nachdem welche Konsistenz du haben willst, kannst du das Porridge früher oder später von der Herdplatte nehmen. Ich nehme gerne einen Suppenteller und dekoriere am liebsten mit Erdbeeren, Kiwis und Erdnussmus.


Veganes glutenfreies Kürbisbrot

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Zutaten:

  • 350 g Vollkornreismehl
  • 100 g Kürbiskernmehl
  • 400 g Sojajoghurt
  • 1 Teelöffel Salz
  • 1 ½ Teelöffel Natron
  • Optional: 10 g Hefeflocken / 20 g Kürbiskerne

Zubereitung:
Alle Zutaten (bis auf die Kürbiskerne, wenn du sie nehmen willst) abwiegen und miteinander vermengen. Ich knete es gerne mit der Hand, aber du kannst natürlich auch einen Handmixer nehmen. Dann heizt du den Ofen auf 200 Grad Umluft auf. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Backform geben. Ich nehme immer eine kastenförmige und drücke den Teig darin zurecht. Wenn ich Kürbiskerne da habe, streue ich sie noch drüber und drücke sie in den Teig. Für 25 Minuten auf der mittleren Schiene im Ofen backen. Beim Abkühlen warte ich immer ein paar Minuten ehe ich das Brot mit dem Backpapier aus der Form hebe. Ich ziehe es immer vorsichtig vom Brot ab und lasse es dann weiter abkühlen.

vegan und glutenfrei wann ist es sinnvoll weizen felddeine Verena von @dreadsandplants

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CHRISTIAN WENZEL

Christian Wenzel Protrait

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