- Lies den Erfahrungsbericht von Alexandra und lerne, wie Du Dein Wunschgewicht erreichen und mehr Energie im Alltag haben kannst.
- In seinem Interview erzählt Sven Sparding von iamfasting.de alles, was Du über Intervall Fasten wissen solltest.
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Ungesunde Lebensweise und ihre Folgen
Heute möchte ich mehr auf den Punkt Ernährung eingehen. Genauer gesagt: wie ich durch Intervall Fasten meine Lebensweise umgestellt habe.
Noch bis vor einiger Zeit lebte ich ein vollkommen durchschnittliches Leben. Meine Lebensweise gerade in Bezug auf Ernährung war wie bei den meisten von uns: Es wurde gekocht nach den Wünschen der Familie und bei Kindern kann das schonmal ziemlich einseitig werden.
Hausmannskost und ebenso Fastfood von McDonalds waren ganz normal. Vitaminreich kann man diese Ernährungsweise nicht wirklich nennen. Wir versuchten zumindest, mit Vitaminpräparaten die Ernährung zu ergänzen.
Wenn man sich über Jahrzehnte mehr oder weniger ungesund ernährt, hinterlässt dies allerdings auch seine Spuren und dies nicht allein in Form von Übergewicht.
Ich wurde gebeten, über meine Erfahrungen und die Veränderung zu berichten und möchte darauf hinweisen, dass ich weder eine Ernährungsexpertin noch eine Person bin, die irgendeine Form von Ernährung verteufeln will.
Letztlich gibt es so viele unterschiedliche Probleme, Unverträglichkeiten, Allergien usw., dass jede:r für sich den besten Weg finden muss. Ich habe auch einige Allergien, doch zum Glück keine Unverträglichkeiten auf Lebensmittel.
Dennoch kam 2014 die Zeit, in der ich nicht mehr wusste, was ich eigentlich noch unbedenklich essen könnte, ohne danach Bauchkrämpfe oder Durchfall zu bekommen. Sodbrennen und Blähungen verfolgten mich immer mehr.
Es liegt auf der Hand, dass ich mich immer mehr über Ernährung informierte und sehr viel las. In meiner Verzweiflung wollte ich dann kurzerhand das Intervall Fasten versuchen, da dies für den Anfang am wenigsten Wissen erforderte und ich für etliche Stunden auch nichts essen musste. In den Fastenfenstern hatte ich außerdem mehr freie Zeit zur Verfügung, in welcher ich mich weiterhin schlaumachen konnte.
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Positive Veränderung durch Intervall Fasten
Bereits nach der ersten Woche des Intervall Fastens konnte ich schon Veränderungen bei meiner Verdauung feststellen.
Ich hatte keine Blähungen oder Bauchkrämpfe mehr und auch die Durchfallattacken wurden weniger.
Nach ungefähr einem Monat testete ich mich dann schon selbst, indem ich Speisen aß, die ich vorher überhaupt nicht mehr vertragen hatte.
Es kam mir vor wie ein Wunder, denn es passierte nichts. Ich war begeistert, da selbst Sodbrennen der Vergangenheit angehörte.
Damit Du, liebe:r Leser:in, nicht allein auf meine Erfahrung vertrauen müsst, empfehle ich Dir, diesen sehr guten Artikel über Intervall Fasten zu lesen und gebe Dir die Möglichkeit, Dich selbst zu überzeugen:
Wie Du unschwer erkennen kannst, hat Intervall Fastens eine ganze Menge positiver Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Nach nunmehr mehr als einem Jahr kann ich nur bestätigen, dass man damit um einiges gesünder und besser lebt!
Ein toller und von vielen Leuten ersehnter Nebeneffekt von dieser Art des Fastens ist die Gewichtsreduktion. Was mich persönlich enorm begeisterte, ist jedoch auch der Prozess der Autophagie, welche ganz sicher kein Humbug ist.
Autophagozytose oder Autophagie (von altgriechisch αὐτός autós „selbst“, φαγεῖν phagein „fressen“ und κύτος cýtos „Zelle“) bezeichnet den Prozess in Zellen, mit dem sie eigene Bestandteile abbauen und verwerten.
Quelle: wikipedia.de
Dies ist gerade dann interessant, wenn man viele Kilos an Körperfett verliert und sich die Haut zurückbilden muss, was aber häufig ein Problem ist. Manche Menschen, die übergewichtig waren und viel abgenommen haben, kennen das Problem der hängenden Haut. Durch das Intervall Fasten wird dieser Vorgang sehr positiv beeinflusst.
Sehr hilfreich war es für mich, ein Abnehmprotokoll zu führen.
Spiegel TV zeigt außerdem ein aufschlussreiches Experiment, das ich den Leser:innen auf keinen Fall vorenthalten möchte: Fasten macht glücklich
Intervall Fasten: Vertragen sich Fasten und Sport?
Aus eigener Erfahrung kann ich dies nur bejahen. Selbst an Fastentagen trainiere ich und bemerkte schon sehr bald, dass ich sogar mehr Energie hatte als an den Esstagen.
Im Laufe der Zeit wurde ich zu einem Fan von Patric Heinzmann. Er erklärt, wie man zugleich mit Fasten sogar Muskeln aufbauen kann, was selbst mir als Frau gelungen ist:
Wie vielleicht einigen Lesern bereits bekannt ist aus meinem letzten Artikel, betreibe ich seit einiger Zeit auch Freeletics. Mein Körper veränderte sich dadurch positiv, doch das hartnäckige Körperfett am Bauch wollte nicht so recht verschwinden.
Selbst dafür ist Intervall Fasten sehr hilfreich. Welche Reaktionen in unserem Körper dabei ablaufen und wie ich es selbst erlebt habe, wird hier sehr gut beschrieben: Wie man hartnäckiges Fettgewebe loswird
Offen für unterschiedliche Ernährungsformen – Intervall Fasten
Ich denke, es gab noch nie so viele unterschiedliche und zum Teil vollkommen konträre Ernährungsformen wie heute. Alle werden mehr oder weniger sehr gut erklärt und zum Teil auch durch Studien untermauert. Doch ist es wirklich notwendig, auf etwas dauerhaft zu verzichten, wie es in den meisten Formen angepriesen wird?
Meine Meinung dazu ist, dass es heute in unserer Zivilisationsgesellschaft ohnehin schon schwer genug geworden ist, überhaupt noch möglichst naturgetreue, unverfälschte Lebensmittel zu bekommen, sodass wir uns das Leben mit unnötigem Verzicht nicht zusätzlich erschweren müssen.
Für mich kam noch hinzu, dass ich eine fünfköpfige Familie mit unterschiedlichen Vorlieben versorgen muss, es daher schier unmöglich ist, besondere Ernährungsformen streng durchzuführen. So beschloss ich, möglichst eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung umzusetzen, in welcher möglichst für jede:n etwas dabei ist.
Ich finde es bei weitem wichtiger, zu wissen, wie unser Körper funktioniert und in welchen Nahrungsmitteln was enthalten ist, um uns bestmöglich rundherum versorgen zu können, ohne auf lange Sicht Gefahr zu laufen, an Nährstoffmangel zu leiden. Ich wollte auch weg von Ernährungsergänzungsmitteln und Vitamine möglichst natürlich zuführen.
So wurde ich ein begeisterter Fan von grünen Smoothies und merkte sehr bald, wie viel mehr Energie und Kraft wir (also die ganze Familie) dadurch erhielten.
Powerfood grüne Smoothies für neue Energie und Topfigur
Ich habe mich über Paleo ebenso wie über Vegan informiert und mir von da und dort das Eine oder Andere herausgenommen, was sich in mein Leben einfach integrieren lässt, möchte selbst aber keine Weise ganz streng leben müssen.
Selbstverantwortung und Bewusstheit sind Schlüssel
Lass Dich von den Medien und der Werbung nicht in die Irre führen, hinterfrage möglichst alles, was Dir als so „wunderbar“ angepriesen wird und kehre dann möglichst zurück zur Natur!
Alles in gesunden Maßen verwendet schadet niemandem, egal ob Gemüse oder Fleisch, höre einfach auf Deinen Körper und starte einen Selbstversuch. Intervall Fasten ist sehr umfassend und ein recht neues Konzept, doch immer mehr Menschen sind begeisterte Anhänger aus eigenen Erfahrungen.
Wenn Du Dich für Sport und Fasten interessierst und Dich mit anderen Leuten austauschen willst, dann schau in unserer Facebook-Gruppe vorbei.
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Fazit: Intervall Fasten gibt Energie und bringt uns zurück zum Natürlichen
Ich habe durch Intervall Fasten eine super gut funktionierende Verdauung zurückbekommen, lernte mehr über Energieverbrauch und Kalorien, denn es ist sehr wichtig, dass man nicht zu weit unter seinen Gesamtumsatz isst.
Wer über längere Zeit zu wenig isst, wird nicht abnehmen, da der Körper einfach nichts von seinen Reserven hergeben möchte, solange er Angst haben muss zu verhungern.
Es ist wichtig, dass wir auf gesunde Fette und Kohlenhydrate achten, raffinierten Zucker möglichst verbannen und die Eiweißzufuhr erhöhen.
Je besser wir unseren gesunden Menschenverstand einschalten und uns nicht alles „aufschwatzen“ lassen, sondern lernen, zu hinterfragen und zu recherchieren, umso gesünder werden wir letztlich leben.
Weg von industriell hergestellten Lebensmitteln, von Fertigprodukten und in Plastik verpacktem Essen, hin zu frischen, natürlichen und möglichst selbst zubereiteten Gerichten.
Frisch zubereitete Smoothies und Säfte sind der beste Weg: gesund und lecker!
Clean Eating – also das Essen von frischen, natürlichen Lebensmitteln – ist vielleicht am Anfang nicht einfach, wenn man jahrelang Chemiecocktials konsumiert hat. Der Körper wird, und das kennst Du sicher, süchtig von bestimmten Lebensmitteln (Chips, Nutella etc.) und unsere Geschmacksnerven stumpfen ab.
Erst nach einer Weile mit frischen Lebensmitteln findet der Körper zurück zum „Urzustand“. Dann merkst Du nach kurzer Zeit auch, wie künstlich die „alten“ Lebensmittel sind und wirst sie ganz automatisch meiden bzw. nicht mehr vertragen.
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Ich kaufe, so oft ich kann, regionale Produkte und verwende saisonales Obst und Gemüse, vermeide Einkäufe aus weit entfernten Ländern. Das, was mir möglich ist, baue ich im Garten selbst an, besonders das Grünzeug für meine Smoothies. Ich habe wieder vermehrt gelernt, auf meinen eigenen Körper zu hören, gönne mir immer wieder Ruhezeiten, um Energie zu tanken und in der eigenen Mitte verweilen zu können.
Auch wenn es mit Ernährung nichts zu tun hat, möchte ich auch erwähnen, dass wir genauso darauf achten sollten, womit wir unseren Körper pflegen. Gerade in der Kosmetik wird enorm viel Müll verwendet, was unserer Haut letztlich nur schadet und für viele Ausschläge und Erkrankungen verantwortlich ist.
Wir nehmen all diese Chemikalien in uns auf und die Organe müssen diese dann verwerten. Ich persönlich habe auch da radikal ausgemistet und bin auf kalt gerührte, natürliche Seifen umgestiegen. Seither fettet sich meine Haut selbst wunderbar und war noch nie so geschmeidig und gesund.
Intervall Fasting: Mein Tipp
Lass Dich von den Medien und der Werbung nicht in die Irre führen, hinterfrage möglichst alles, was Dir als so „wunderbar“ angepriesen wird und kehre dann möglichst zurück zur Natur!
Intervall Fasten ist sehr umfassend und ein recht neues Konzept, doch immer mehr Menschen sind begeisterte Anhänger aus eigenen Erfahrungen.
Eure Alexandra
Intermittent Fasting FAQ mit Sven Sparding von iamfasting.de
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1. Frage:
„Nun würde mich interessieren, wie Du trotz des Fastens auf Deine Soll-Kalorienbilanz kommst, damit Du Dich in einem Kalorienüberschuss befindest und die Muskeln auch schön wachsen können. Ich bin nämlich ähnlich wie Du auch eher der Hardgainer und frage mich wirklich, wie ich in diesem verkleinerten Zeitfenster durch die Fastenperiode auf mein Kalorienziel kommen soll.“
Antwort:
Es ist eine Frage, die mir auch öfters unterkommt – um die Frage zu beantworten, müssen wir uns mit einer Kernfrage beschäftigen: Zu welchem Zweck fastest Du?
Wenn es einfach nur gut in Deinen Alltag passt und Du mal gut damit abgenommen hast, jetzt aber Probleme hast, genügend Kalorien zu Dir zu nehmen, würde ich in dieser Phase und dieser Situation empfehlen, eine Pause vom Fasten zu machen und das Essensfenster so zu weiten, dass Du keine Probleme hast, genügend Kalorien zu Dir zu nehmen.
Das Fasten soll uns im Alltag unterstützen und ist ein super Werkzeug, um eine gesunde zeitliche Einschränkung bei der Kalorienaufnahme einzuführen – wenn es Dich doch daran hindert, genügend Kalorien zu Dir zu nehmen.. dann spricht doch nichts dagegen, wenn Du in dieser Situation nicht fastest.
Wenn Du es für die gesundheitlichen Vorteile machst, würde ich Dir eine andere Form des Fastens empfehlen. Es gibt viele verschiedene Varianten, die überraschend leicht umzusetzen sind und genau diese Vorteile auslösen – ohne Dich täglich in Deiner Kalorienzufuhr einzuschränken.
Ich kenne viele, die in genau so einer Situation zu einer Fastenroutine, wenn man das so nennen möchte, greifen, bei der sie nur einmal im Monat bspw. 40–70 Stunden fasten. Dadurch erhältst Du die gleichen gesundheitlichen Benefits – hast aber nicht die tägliche Einschränkung, weil Du Dir nur ein 8-stündiges Essensfenster erlaubst.
Die Frage, die sich dabei natürlich stellt, ist, bei welcher Methode/Routine man mehr Benefits durch das Fasten bekommt – so sind wir Menschen gestrickt, wir wollen manchmal 100 % der Resultate herausholen. Aktuell ist es genau das leider noch nicht quantifizierbar, also wir können nicht sagen: „bei 16 Stunden täglich sieht es so und so aus und bei einem längeren Fasten, dafür weniger oft, sieht es so und so aus“ – das geht leider nicht.
2. Frage:
„Fr. Dr. Bracht meinte, dass kein Zitronenwasser getrunken werden sollte, da der enthaltene Zucker das Intervall Fasten stört. Ich muss da nachhaken, weil ich immer wieder lese, dass Zitronenwasser zur Entgiftung vorgeschlagen wird und der Schuss Zitrone, den man sich ins Wasser gibt, kann doch kaum Auswirkungen haben, Zitronen sind doch keine Zuckerfrüchte? Hast Du da Informationen für mich?“
Antwort:
Kurz: Ich sehe es ähnlich wie Du – eine halbe ausgedrückte Zitrone hat wenig Kalorien/Nährwerte, sodass wir persönlich darin ebenfalls kein Problem sehen.
Ausführlich:
Wir nutzen für unsere Fastenzeit eine Richtlinie von 35 kcal, die man nicht in der Fastenzeit überschreiten sollte – die ist dafür da, dass man die Fastenzeit für sich angenehmer machen kann und bspw. auch einen kleinen Schuss Milch in seinen Kaffee tun kann, wenn einem schwarzen Kaffee nicht schmeckt.
Diese Richtlinie geben wir aus 2 Überlegungen raus:
- Wir wollen das Intervall Fasten möglichst pragmatisch sehen und freundlich in der Anwendung. Strikte Regeln verursachen eine strikte Einschränkung (Beispiel „nur schwarzer Kaffee“) und das kann dazu führen, dass man dadurch so sehr eingeschränkt ist, dass man dann lieber gar nicht fastet. Es geht also darum, dass man als einzelne Personen sich das Fasten etwas angenehmer machen kann. Der Grund, warum über 95 % der Diäten scheitern, ist, weil sie eine Einschränkung vorschreiben, die man nicht langfristig durchführen kann.
- Der zweite Grund ist, dass ich, so wie Du, nicht glaube, dass 1 Gramm Kohlenhydrate wirklich eine Insulin-Antwort auslösen, die das Fasten maßgeblich unterbricht. Damit eine Insulin-Antwort, die gegensätzlich zum Fasten steht, ausgelöst wird, muss hauptsächlich die Glukose-Konzentration im Blut ansteigen, damit die Bauchspeicheldrüse merkt: „Aha, wir brauchen Insulin“. Ich persönlich bezweifle, dass das bei 30 ml ausgedrückter Zitrone in Wasser so schnell passiert.
Wir empfehlen allerdings, dass man, wenn man nicht mehr vorwärtskommt beim Abnehmen, tatsächlich für eine Zeit 0 kcal in der Fastenzeit aufnimmt und ausprobiert, ob sich etwas ändert – das betrifft aber die Personen, die in der derzeitigen Situation nicht mehr vorwärtskommen auf einem langen Weg.
Ein Satz noch zur Richtlinie: Wir geben sie nicht raus, damit man diese 35 kcal unbedingt in jeder Fastenzeit ausnutzt, sondern damit man sich das Fasten gezielt angenehmer machen kann. Damit geht ein gewisses Maß an Eigenverantwortung einher.
3. Frage:
„Auch die Frage, ob es sinnvoll ist, wenn man als Sportler:in, der bzw. die recht früh am Morgen trainiert, dann beim intermitterenden Fasten erst, wie immer empfohlen wird, ab 11/12 Uhr isst? Es liegen dann gut 4 Stunden zwischen Trainingsende und Essphase – das wäre doch für die Regeneration eher negativ oder ist das alles zu übertrieben mit dem berühmten Zeitfenster und der Aussage, dass man nach dem Training innerhalb von 2 Stunden etwas essen sollte (egal ob Hunger da ist oder nicht), um eine schnelle Regeneration zu erhalten?“
Antwort:
Das ist eine sehr komplexe Frage und in ihrer Gänze auch nicht komplett beantwortbar.
Zuerst: Intervall Fasten bedeutet nicht, dass jede:r erst ab 11/12 Uhr essen soll. Man muss nicht das Frühstück auslassen, sondern kann auch das Abendessen auslassen – man kann 16 Stunden fasten oder auch 20 Stunden – man kann auch mehrtägig fasten.
Das sollte jede:r für sich entscheiden und ggf. auch ausprobieren – jeder Alltag ist unterschiedlich, sodass man das nicht pauschalisieren sollte, das ist mir ganz wichtig. Intervall Fasten wird dann angenehm, kostet keine Willenskraft und läuft wie von selbst, WENN man es auf sich und seinen Alltag anpasst.
Das bedeutet auch, dass die Person, die die Frage gestellt hat, darüber nachdenken kann, ob man das Fenster umlegt, wenn sie nur die Möglichkeit hat, morgens zu trainieren – dazu aber gleich mehr.
Das angesprochene “anabole Fenster” – oder wie man es auch nennen möchte, also die Zeit nach einer Krafttrainingseinheit – gibt es schon, auch wenn bei Weitem nicht so ausgeprägt, wie oft dargestellt wird. Eine Meta-Analyse zeigte im Jahre 2013 keinen statistisch-signifikanten Vorteil für das Timing nach einem Workout, sondern fand als stärksten Korrelator zur Muskelkraft die totale Protein-Aufnahme. Das Timing um die Trainingseinheit herum scheint nicht relevant zu sein – die Autoren (Brad Schoenfeld, Alan Aragon & James Krieger) sagten jedoch, dass sie weiterhin Proteine nach dem Training zu sich nehmen, da es nicht 100 % eindeutig ist. Teilweise konnten Vorteile gezeigt werden, teilweise nicht – jedoch keine Nachteile, sodass man ruhig noch „etwas“ Wert darauf legen kann.
Nach dem Training soll die Protein-Synthese angeregt sein. Wenn man Nahrung mit ausreichend Proteinen zuführt, führt das zu einem besseren Muskelaufbau. Es ist allerdings nicht nötig, in die Kabine im Fitnessstudio zu hetzen und einen Protein-Shake zu stürzen, weil sonst die Muskeln nicht wachsen – das ist etwas zu extrem und evtl. auch durch andere Interessen entstanden. In den nächsten 30 bis 60 Minuten wäre eine Proteinquelle super, hört man oft – ich persönlich versuche einfach, in den nächsten 2 Stunden eine vollwertige Mahlzeit zu mir zu nehmen.
In Bezug auf Krafttraining in Kombination mit Intervallfasten gibt es jedoch eine Besonderheit: das menschliche Wachstumshormon oder auf Englisch „human growth hormone“.
Krafttraining zieht ein Wachstumshormon-Ausstoß nach sich – und ebenso konnte man in Studien zeigen, dass das Fasten erhöhte Konzentrationen von human growth hormone nach sich zieht. Das menschliche Wachstumshormon hat viele gesundheitliche Vorteile – bspw. hilft es bei der Fettverbrennung und dem Muskelerhalt, also genau das, was wir beim Abnehmen wollen, unterstützt aber auch die Knochendichte und ist rundum etwas, das unseren Körper gesundheitlich unterstützt.
Problematisch wird es jetzt, wenn man diese Informationen unter einen Hut bringen möchte: Wir wissen, dass …
- es ein anaboles Fenster nach dem Krafttraining gibt
- Krafttraining einen Ausstoß an Human Growth Hormone auslöst
- das Fasten eine erhöhte Sekretion an Wachstumshormonen nach sich zieht (bis zu 5-Fach)
Wie kann man all das nun unter einen Hut bringen, wenn man bspw. 16/8 betreibt, dabei Mittag und Abendessen zu sich nimmt, also erst mittags das Fasten bricht – aber nur, wie in der Frage, die Möglichkeit hat, morgens zu trainieren?
Die Antwort ist einfach: gar nicht.
In diesem Szenario muss man einen Kompromiss eingehen.
Aber, um es einmal gesagt zu haben: Beim täglichen Intervallfasten ist der beste Zeitpunkt für ein Krafttraining am Ende der Fastenzeit – da kann man alle diese Informationen unter einen Hut bringen.
Zurück zur Frage:
In dem gestellten Szenario kann man entweder auf das Fasten verzichten und somit auch auf die erhöhte Sekretion des Wachstumshormons, kann dafür das anabole Fenster nutzen.
Oder man passt seine Essensfenster an und verschiebt sein Essensfenster auf morgens bis mittags – das würde ich aber nur empfehlen, wenn es völlig egal ist, wie Deine Fenster liegen. Das würde ich nicht auf Teufel komm raus umsetzen, sondern eher Folgendes machen:
Man legt nicht so viel Wert auf das anabole Fenster und belässt es bei der Pause zwischen Krafttraining und Essen.
Ich persönlich würde die letzte Variante nehmen, da ich ein großer Fan des Intervallfastens bin, nicht nur gesundheitlich, sondern einfach auch als Werkzeug, um mehr Übersicht bei den Mahlzeiten zu haben und nicht zuletzt morgens Zeit zu sparen. Da bin ich aber vielleicht auch etwas voreingenommen, deswegen lasst mich das noch kurz erklären:
Ich glaube, dass wir durch das Vernachlässigen des „anabolen Fensters“, dafür aber das Beachten der Wachstumshormon-Sekretion, in Summe besser dabei wegkommen. Das ist zumindest meine Erfahrung und mein jetziger Stand. Ich büße gerne 5–10 % meines Muskelwachstums ein (fraglich, ob es überhaupt so hoch ist), um die Vorteile des Fastens im Alltag genießen zu können. Wenn Du aber jemand bist, der bzw. die den größten Wert auf maximalen Erfolg beim Krafttraining oder Wettkämpfen legt – dann kann die Beantwortung anders ausfallen.
Eine Sache noch zum Abschluss, bei dem sich etwas die Geister scheiden:
Der wohl bekannteste Verfechter und Erfinder des 16/8 Protokolls in Verbindung mit Intervall Fasten Martin Berkhan empfiehlt zum „gefasteten Training“ Aminosäuren kurz vor dem Training – genauer gesagt verzweigtkettige Aminosäuren oder auch BCAAs.
Es konnte gezeigt werden, dass diese Aminosäuren-Gruppe der essenziellen Aminosäuren die Protein-Synthese anregt. Martin spricht diese Empfehlung aus, um die Proteinsynthese, also auch das Muskelwachstum, noch etwas mehr anzuregen.
Speziell bei dem besprochenen Szenario mit einer Pause zwischen Krafttraining und Nahrungsaufnahme empfiehlt er, einmal 10 Gramm BCAAs direkt zum Training und dann alle 2 Stunden nochmals 10 Gramm bis zur ersten Mahlzeit.
Diese Überlegung ist aus Sicht der Protein-Synthese und ich dachte, dass das für euch auch noch interessant sein könnte.
Die Crux an dieser Sache ist, dass die BCAAs – Leucin, Isoleucin und Valin – Insulinsogen sind, also einen Insulinausstoß nach sich ziehen, auch bei nur wenigen Gramm. Technisch gesehen unterbrechen sie also ebenfalls das Fasten.
In Bezug auf die BCAAs halte ich mich zurück und gebe keine konkrete Empfehlung raus. Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist, in welchem Ausmaß das Fasten damit unterbrochen wird. Das ist aus meiner Sicht aktuell nicht quantifizierbar und lässt sich so nicht abschließend genau sagen – Ausprobieren schadet nicht.
Abschließend ist mein größter Tipp, das Fasten so für sich umzusetzen, dass es der Person selbst passt und hilft – und nicht einschränkt.
Damit bedanke ich mich herzlich und wünsche euch allen einen schönen Tag! Bis bald!
Sven Sparding von iamfasting.com
Lies auch: Du willst vegan werden? So klappt die Umstellung
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2. Meißner, T. (2022). Intervallfasten: Daumen hoch oder runter?
3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2018). Intervallfasten
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